Eine 1881 erbaute Villa in Braunschweig sanierte DDM Walter Fricke nach Kriegszerstörung, Notdach und Zwischenlösung denkmalgerecht. Die Besonderheit: Das neue Schieferdach in Rechteck-Doppeldeckung erreicht Passivhausstandard.
Dachhistorie mit Kriegseinwirkung
Am 5. August 1944 wurde die Villa von einer Phosphorbrandbombe getroffen und erheblich beschädigt. Die notdürftig ausgeführten Arbeiten umfassten seinerzeit vor allem das Dach. Das Dachtragwerk wurde weitgehend neu errichtet, eine Rauspundschalung verlegt und das Dach mangels Baumaterial mit Teerpappen gedeckt. Diese provisorische Deckung wurde später im Zuge eines Dachausbaus mit Konterlatten, Dachlatten und dunklen Betonsteinen überbaut. Bei der Grundsanierung der Villa im Frühjahr 2014 durch den Innungs-Betrieb, Dachdeckermeister Walter Fricke aus Braunschweig, wurden die alte Deckung abgenommen, die Dach- und Konterlatten wieder zurückgebaut, ein nagelbares Aufsparrendämmsystem montiert und das gesamte Dach nach altem Vorbild wieder mit Schiefer eingedeckt.
Schlanke Konstruktion, hohe Dämmleistung

reine Betonsteindeckung ohne Dämmung: 4 + 3 + 5 cm = 12 cm,
Schieferdeckung mit 14 cm Aufsparrendämmung: 14 + 2 = 16 cm.
Vom Boden aus betrachtet ist ein Höhenunterschied von 4 cm marginal. Zudem wird ein Schieferdach mit einer geradlinigen Ortganglösung ausgeführt, wodurch es schlank und filigran wirkt. Im Fall der Braunschweiger Villa ist das insgesamt 14 cm dicke Aufsparrendämmelement (Lambda 0,023 W/mK) mit einer ebenfalls 14 cm dicken Zwischensparren- bzw. Dachbodendämmung kombiniert.
Gerard Halama
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in Ausgabe DDH 17.2014.