Die Flachdachrichtlinie formuliert deutliche Leistungskriterien für die Verarbeitung von Abdichtungssystemen. Das KaDeWe-Kaufhaus zeigt: Flüssigkunststoffe punkten auch bei großen Flächen - besonders durch die Reaktionszeiten und Untergrundhaftung.
Flüssigkunststoffe zur Abdichtung von Flachdächern, Balkonen und Terrassen sind in den gängigen Regelwerken fest verankert. Sie werden seit vielen Jahren als anerkannte Problemlöser eingesetzt. Im Jahr 2001 wurde diese Technologie für Abdichtungen in der europäisch technischen Leitlinie ETAG 005 vollständig anerkannt. Auch der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) hat 2008 mit der Neuausgabe "Fachregel für Abdichtungen Flachdachrichtlinie" eindeutige Leistungsmerkmale und Standards der ETAG 005 übernommen. Die Flachdachrichtlinie ist eine wichtige Arbeitsgrundlage für Dachdecker und gehört zu den anerkannten Regeln der Technik. Sie unterscheidet ungenutzte Dachflächen von genutzten Flächen wie Balkone und Dachterrassen und ist inhaltlich angelehnt an die Konstruktionsnormen DIN 18531 und DIN 18195. Planer, Bauherren und Fachverarbeiter haben dadurch den Vorteil, dass bei der Applikation von Flüssigkunststoff automatisch auch die DIN-Normen erfüllt sind. Auf der Baustelle geben die allgemein anerkannten Regeln der Technik damit maximale Planungs- und Rechtssicherheit.
Von der Beschichtung zur Abdichtung
Die Flachdachrichtlinie aus dem Jahre 2008 und die DIN 18531 (2010) erlauben den Einsatz von Flüssigkunststoffen, die durch chemische Reaktion erhärten, nicht aber durch physikalische Trocknung. Zu den geeigneten Werkstoffen zählen Produkte aus Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyurethan (PUR) und ungesättigten Polyestern (UP). Für den fachgerechten Systemaufbau ist eine Vlieseinlage von mindestens 110 g/m² Flächengewicht zwingend erforderlich. Anders als bei fertiggelieferten Bahnen werden Abdichtungen mit Flüssigkunststoff vom Anwender auf der Baustelle hergestellt. Deshalb arbeiten die führenden Unternehmen in diesem Bereich ausschließlich mit geschulten Fachverarbeitern zusammen. Das stellt die Verarbeitungsqualität sicher. In vielen Fällen kann die vliesarmierte Abdichtung direkt auf dem Untergrund appliziert werden.
Marcel Weiß
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in DDH 19/2011.