Nagelschutzmatte, geschlaufte Dampfbremse, 160 mm Dämmung zwischen den Sparren, 120 mm darüber: Mit einer Kombination aus Zwischen- und Aufsparrendämmung sowie feuchteadaptiver Klimamembran, sorgte die Firma Laue Bedachungen GmbH für ein bauphysikalisch einwandfreien Wärmeschutz bei der Sanierung eines Einfamilienhauses in Hannover.
Errichtet wurde das Architekten-Einfamilienhaus mit viel Engagement und einem großen Teil Eigenleistung von den damaligen Bauherren im Jahr 1973. Die planerische Leistung wurde von dem ehemals in Hannover tätigen Architekturbüro Schuhmann & Partner erbracht, wobei das Gebäude mit der Note sehr gut als Diplomarbeit benotet worden ist. Das Haus verfügt über ein circa 158 m² großes Steildach mit Nord-Süd-Ausrichtung sowie zwei kleinere Flachdächer über einer zugehörigen Einliegerwohnung und der angeschlossenen Garage.


Rückbau des Altbestands
Am Beginn der Arbeiten stand die Demontage des alten Dachaufbaus: Zunächst wurde die alte Dachdeckung aus Faserzementplatten nach geltenden Sicherheitsvorkehrungen zurückgebaut und nach TRGS 519 fachgerecht in Big Bags entsorgt, insgesamt rund 3,8 t Material. Anschließend wurden die vollflächige Rauspundschalung abgesaugt und demontiert. Auch die vorhandene 100 mm dicke, alukaschierte Glaswolledämmung wurde vom Laue-Team, bekleidet mit Overall und Staubschutzmaske, sicher entfernt. „Die alte Zwischensparrendämmung war zwar noch in gutem und trockenem Zustand, aber von der Dicke und den Wärmedämmeigenschaften her natürlich für unsere Zwecke nicht mehr zu gebrauchen“, berichtet Johannes Laue, Geschäftsführer der Laue Bedachungen GmbH. „Die neue Dämmung besteht komplett aus nicht brennbarer und hoch wärmedämmender Mineralwolle. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Verlegung und die Anschlüsse der Dampfbremse gelegt. Das ist ja gerade bei Winterbaustellen aufgrund schlechter Verarbeitungseigenschaften vieler Klebe- und Dichtmittel bei kalten Temperaturen immer ein heikles Thema.“
Auf die bestehende innenseitige Gipskartonschalung und deren Unterkonstruktion verlegte ein Team aus fünf Mitarbeitern zunächst eine Nagelschutzplatte in einer Stärke von 40 mm. „Diese Platte dient vor allem als Schutz der nachfolgenden Klimamembran. So wird vermieden, dass die Dampfbremse aus Versehen durch Nagelspitzen oder Splitter perforiert wird, wenn irgendwann die Innenschalung ausgetauscht werden sollte“, erklärt Johannes Laue.


Perfekt für Winterbaustellen: sd-Wertspreizung von 0,3 bis 25
Zur Sicherstellung der Luftdichtheit wählten DDM Laue eine feuchteadaptive Dampfbremse. Sie gewährleistet durch ihre hohe sd-Wertspreizung von 0,3 bis 25 m auch bei starken Temperaturschwankungen optimale Leistungen und eine exakte Umschaltung zwischen dampfbremsender und diffusionsoffener Funktion. Die Bahn wurde in geschlaufter Verlegung über die Sparren und die Nagelschutzplatten geführt und mittels spezieller Sanierungsleisten exakt an die Sparrenflanken angearbeitet. Untereinander wurden die Folienbahnen mit dem zum System gehörenden Klebeband verklebt. Für Architekt Andreas-Michael Martin waren insbesondere die Anschlüsse der Klimamembran ein wichtiges Detail. „Selbst die beste Dämmung kann ihre volle Dämmwirkung nur entfalten, wenn die Dampfbremse sauber verlegt und sehr exakt an die aufgehenden Bauteile angeschlossen wurde. So haben wir die Folie zum Beispiel an den Betondrempel und die Giebel in Schlaufenform angeschlossen und doppelt verklebt, sodass, selbst wenn es einmal zu Bauteilbewegungen kommen sollte, nicht mit Rissen an diesen sensiblen Stellen zu rechnen ist“, so der Bausachverständige. Der luftdichte Anschluss der Klimamembran erfolgte mit einer frostbeständigen Klebedichtmasse, die aus zwei spezialisierten, eigenständigen Dichtstoffen besteht.


„Gerade bei Winterbaustellen zahlen sich Systeme aus, die speziell für diesen Einsatz entwickelt und deren Komponenten optimal aufeinander abgestimmt wurden. Die Haftung des hochelastischen Dichtstoffes an den Betonbauteilen war auch im kalten Januar zu jeder Zeit sichergestellt“, erklärt Dachdeckermeister Laue.
Thorsten Heiniking
Den gesamten Artikel finden Sie in der nächsten Ausgabe DDH 01.2019