News 2011-02-07T00:00:00Z Premiere im Pott

Der erste "technische Tag" der Dachdecker-Innung Bochum fand bei der DEG West statt. Schwerpunkte waren Schadensfälle im Bereich Unterdeckung und die neue Windsogsicherung.

Dachdeckermeister Peter Decker begrüßte, gemeinsam mit Björn Althoff , Gebietsverkaufsleiter von Dörken, die rund zwanzig Teilnehmer im Haus der DEG West Bochum. Roland Bartelt, Dachdeckermeister und fachtechnischer Berater von Dörken, gab einen Überblick über die neuen Regeln und die Definitionen im Bereich Unterdeckung/Unterspannbahnen. Er erläuterte die erhöhten Anforderungen der klimatischen Verhältnisse. "Die Sensibilität im Bereich Starkregen und Schneelasten ist bei uns Dachdeckern mittlerweile ausgeprägt. Bei den Zusatzmaßnahmen müssen Sie auf die Kennzeichen achten: Die CE-Prüfung schafft eine Transparenz, über die Qualität einer Bahn sagt das leider nichts aus. UDB-A ist eine wichtige Bezeichnung: Das heißt, die Unterdeckbahn ist uneingeschränkt einsetzbar.", sagte Bartelt.

Keine Tacker in die Bahn

Beim ausgebauten Dachgeschoss sind gesicherte Unterdeckungen oder Unterspannungen gefordert und "zwar naht- und Perforations-geschützt". Anschaulich erläuterte Bartels die einzelnen Klassen der Zusatzmaßnahmen und wies auf die rechtlichen Knackpunkte im Regelwerk hin. "Denken Sie besonders in Regenzeiten daran, dass die Bahn in der Regel eine Behelfsdeckung ist. In eine hochwertige Regenjacke schlagen Sie auch keinen Tacker hinein, das hält die beste Unterspannbahn nicht aus. Oft geht es bei einem Neubau um 300 Euro, da würde ich an Ihrer Stelle kein Risiko eingehen und besser ein hochwertiges Produkt anbieten", riet Bartelt. In der lebhaften Diskussion waren sich die Dachdecker einig: "Ein Nageldichtband oder eine vollflächige Verklebung kann auf jeden Fall helfen", empfahl Dachdeckermeister Mathias Bertram aus Bochum. Abschließend zeigt Bartels die Vorzüge des neuen Produkts Delta Liquixx, einer streichbaren, pastösen Beschichtung für das Steildach. "Unser neues Produkt ist kein Flüssigkunststoff, sondern eine strukturviskose Funkionsbeschichtung, die ihnen hilft, wenn Sie mit dem Klebeband nicht weiterkommen; eine Zeitersparnis in Sachen Luftdichtigkeit" so Bartelt.

"Alles fliegt weg! Die neue Windsogsicherung", war das Thema von Martin Koch von der Firma FOS. Koch zeigte aufschlussreiche Schadensbilder aus der Region und lieferte Informationen zur Windlastberechnung und Windsogsicherung. Schwerpunkt waren hierbei die Anforderungen der neuen Fachregel. "Es gibt auch Sturmschäden mit Klammern", sagte Koch. Er empfahl den Bauherrn, das Thema Sturmschäden positiv zu vermitteln: "Sicherheit kostet Geld, das muss jedem deutlich werden. Entscheiden Sie im Schadensfall gemeinsam und nehmen den Dachziegelhersteller mit ins Boot". Deutlich wurde auch, das erhöhte klimatische Anforderungen gutes Material verlangen. "32 Millimeter müssen die Einschlaghaken aus V 4 A sein", sagte Koch.

Praktische Verlegetipps gab er anschließend an den Dachziegelmodellen. Ausführliche Informationen zur neuen Windsogsicherung lesen Sie ab DDH 04/201. Abschließend weihte Edith Weerd, Vorstand der DEG West, vor Ort den neuen Informationsstand der Dachdecker-Innung Bochum ein. Interessierte können sich hier über die vielfältige Anforderungen für eine Dachdecker-Ausbildung informieren.

Johannes Messer

zuletzt editiert am 11. Dezember 2020