Fechtel, Docken, Vierziegeleck – Fachbegriffe, die wir in der Ausbildung gelernt haben und dann aufgrund mangelnder Routine schnell vergessen haben. In unserer neuen Serie Dachdetails nimmt uns der Autor mit in die Geschichte der Hohlpfannenziegel und erläutert, auf was der Dachdecker bei der fachgerechten Umsetzung achten muss.
Die Hohlpfanne zählt zu den ältesten Dachziegelmodellen und ist aus antiken Beispielen von Halbschalen (ähnlich Mönch und Nonne) als Dacheindeckung entstanden, bei der eine Verlegung der bisher üblichen Ziegeldeckungen in einem Mörtelbett nicht mehr erforderlich war. Ein Vorteil dieser halbschalenförmigen Deckungen ist der zügige Ablauf des Niederschlagswassers, welches sich mittig sammelt und auf schnellem Weg zur Traufe geleitet wird. Dieser Nutzen wurde durch die im Querschnitt einem liegenden S ähnelnde Form der Hohlpfanne (auch Holländische Pfanne genannt) erreicht (siehe Abb. 2), die einer flachen Schale/Mulde gleichsieht und die Niederschläge in der Pfannenmitte ableitet. An die breite Mulde, die wasserführende Ebene, ist rechts (bei Linksdeckern wird von rechts nach links gedeckt) eine einfache Krempe zur seitlichen Überdeckung angeformt, die über eine zuvor gedeckte Hohlpfanne mit ihrer linken aufgehenden Seite deckt.
Eckenschnitt entscheidend
Ein entscheidender Anteil der damaligen Entwicklung war der im Regelfall vorhandene Eckenschnitt rechts oben und links unten, der je nach Länge das vierfache Übereinanderliegen der Flächendeckung vermeiden konnte. Das war der Ursprung der bis heute gebräuchlichen Lang- beziehungsweise Kurzschnittpfannen. Die Form der Eckenschnitte an der Hohlpfanne bestimmt die Deckungsart: ob Vorschnitt- oder Aufschnittdeckung. Hohlpfannen haben darüber hinaus keinerlei Verfalzungen.
Der Gebrauch der beiden technisch etwas abweichenden Deckarten ist oft regional bedingt. Hohlpfannen als Dacheindeckungsmaterialien sind überwiegend im norddeutschen Raum beheimatet. Dort erstrecken sie sich von den Niederlanden über Polen bis an die Grenze zu Litauen. Regional sind diese Deckungen mit Hohlpfannen aber zum Teil auch in anderen Regionen Deutschlands wie zum Beispiel im Rheinland und in der Eifel (Abb. 4) anzutreffen.
Hans-Peter Eiserloh
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in DDH 22.2016.