Bei der Sanierung des eigenen Wohnhauses entschied sich Dachdeckermeister Oliver Dölemeyer für eine gemischte Dämmvariante. Das zweischalige Mauerwerk wurde mit Eco-Schaum ausgefüllt. Die obere Giebelfläche der Fassade sowie das Dach dämmte er stufenlos mit einem Dämmstoff auf Resolschaumbasis.
Das derzeit viel diskutierte Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor allem eine gesteigerte Energieeffizienz des Gebäudebestands vor. Die energetische Sanierung bestehender Gebäude ist dabei ein entscheidender Faktor, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen. Denn hier liegen die höchsten wirtschaftlich erschließbaren Einsparpotenziale. Der Gebäudebestand ist zu etwa 40 % am Energieverbrauch beteiligt; somit sind auch die Reduktionsziele für CO2-Emissionen dort vergleichsweise wirtschaftlich und einfach zu erreichen. Ein Grund für diesen großen Anteil am CO2-Ausstoß von Heizung und Warmwasser liegt darin, dass eine Vielzahl der Gebäude noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 erbaut wurden; dies betrifft fast drei Viertel des Gebäudebestandes. Neubauten erfüllen schon jetzt sehr hohe Effizienzstandards; bei einer Neubauquote von knapp 0,5 % können die ambitionierten Ziele aber allein dadurch nicht erreicht werden. Darum plant die Regierung, die energetische Sanierungsquote von derzeit 1,1 % auf über 2 % zu verdoppeln.
Dachdecker als Planer und Berater
Als Planer und Berater steht der Dachdecker bei der Dach- und Fassadenmodernisierung im Vordergrund. Hauptargumente sind dabei die Steigerung des Immobilienwertes, das verbesserte Wohnklima und die Reduzierung der Energiekosten. Dabei gilt auch zu beachten, dass die Anforderungen an den Wärmschutz weiter steigen werden und auch eine Anpassung an zukünftige Dämmwerte durchaus zum Immobilienwert beiträgt. Sinnvoll ist es also, nicht nur die geltenden Anforderungen mindestens zu erfüllen, sondern im Rahmen der Wirtschaftlichkeit durchaus zu überschreiten, damit eine zukunftsfähige Ausgestaltung der sanierten Konstruktion gegeben ist. Konventionelle Systeme zeigen bereits bei den geltenden Anforderungen technische und konstruktive Grenzen auf. Auch kritisieren Architekten und Bauherren aus ästhetischen Gründen häufig die dicken Dämmstoffschichten. Fortschrittlich, zukunftsweisend und nicht nur der Quote geschuldet, entschied sich DDM Dölemeyer zur umfangreichen Sanierung seines - mittlerweile in die Jahre gekommenen - Eigenheimes.
Sanierung aus einem Guss
Das Gebäude aus den 1960er Jahren besteht aus einem für die Region typischen doppelschaligen Mauerwerk. Den vorhandenen Hohlraum des Mauerwerks füllte Dölemeyer mit einem speziellen Eco-Schaum (WLG 035), einem Injektions-System (Harz-Schaum-Basis), auf das sich der Handwerker spezialisiert hat. Der Giebelteil der Fassade im Dachgeschoss erhielt eine vorgehängte Fassade mit einer Hochleistungsdämmplatte auf Resolschaum-Basis. Die einzelnen Dämmelemente mit einem Dämmwert von WLG 022 wurden mit Dämmstoffdübeln an der Fassade fixiert und passgenau in die Dämmebene der Aufdachdämmung eingebunden. Dies ermöglichte die völlig stufenlose Einbindung von Dach und Fassade in einem Guss. Die Fugen zur Aufdachdämmung konnten mit Dämmschaum ausgefüllt werden. Am Ortgang wurde der Übergang zwischen Dach- und Fassadendämmung abschließend mit einer dem Dämmsystem zugehörigen universellen Anschlussrolle winddicht und regensicher überdeckt. Eine Unterkonstruktion aus Latten und zugelassenen Befestigungselementen sichert die Dämmung, ermöglicht die Lüftung und bildet die Basis für die Bekleidung der Fassade.
Hanns-Christoph Zebe
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der DDH Ausgabe 05.2013.