News 2010-04-30T00:00:00Z Schwindelfrei bis in die Baumwipfel

Rund 25 frisch gebackene Dachdeckergesellen aus Rheinland-Pfalz trafen sich in Kastellaun zu einer Freisprechungsfeier der ungewöhnlichen Art.

Die jungen Gesellen testeten die Herausforderungen des Waldabenteuerparks, vor allem den ausgeklügelten Kletter-Parcours. "Körperliche Fitness ist schon wichtig, auch das ist für uns ein Grund, schon zum zweiten Mal an diesen Ort zur Abschlussfeier einzuladen", erklärt Oswald Höfer, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz. Am Eingang konnten die Teilnehmer wählen, ob sie lieber klettern oder über den Barfußpfad, über runde Katzenkopfpflastersteine, spitze Kiesel und durch klebrigen Schlamm wandern wollen. Die meisten entscheiden sich fürs Klettern und nahmen die notwendige Sicherheitsausrüstung dafür in Empfang, rote Helme und ein Klettergeschirr.

Zuerst ging es darum, das kleine Einmaleins der Sicherheitsvorschriften in Theorie und Praxis zu lernen. Die Trainer des Waldabenteuerparks legen viel Wert darauf. Wer beispielsweise im Eifer des Gefechts in Konflikt mit den beiden Seilen und den Karabinerhaken an seinem Gurt gerät oder die Rolle nicht vorschriftsmäßig einsetzt, muss die gleiche Übung noch mal durchexerzieren. Die Schwierigkeitsgrade und die Höhe der einzelnen Kletterstationen, bei denen über Balken, Stämme, Seile und Hängebrücken balanciert wurde, nahmen rasch zu. "Ich finde das gut, dass wir so was machen dürfen, ist doch viel interessanter als irgendeine langweilige Feier", meint Kevin Bolz. Der Ehrgeiz treibt den jungen Mann aus Oberhonnefeld im Westerwald nicht nur auf dem Kletter-Parcours, sondern im Beruf voran. "Im nächsten Jahr will ich gleich die Meisterprüfung ablegen und mich dann selbstständig machen." Vater Bolz , der den Sohn begleitet und selber vom Fach ist, hörte es mit Stolz und Befriedigung auch deshalb, weil sein Sohn bei der Prüfung Innungsbester war. Bereits Erfahrung im Klettern hat Marcel Klein aus Neuwied, für den die Anfangsstationen deshalb bloße Fingerübungen sind. "Hochstrebend" sind denn auch seine Pläne für die Zukunft, "wenn ich mal ein paar Jahre gearbeitet und genug Geld beisammen habe, will ich eine Spezialausbildung als Industriekletterer machen".

zuletzt editiert am 24. Februar 2021