Neben den vielen Verschnittlinien war insbesondere der Brandschutz der aneinandergebauten Häuser wichtig. Erhöhte Brandwände, ausgeführt mit nicht brennbaren Baustoffen, sichern zuverlässig gegen Brandüberschlag. Fotos: Braas

Steildach

8. April 2021 | Teilen auf:

Aufsparrendämmung mit Holthausen Bedachungen: Sanierung in Schritten

Bei der Sanierung einer Wohnanlage in Neuss kam ein Aufsparrendämmsystem für den Wärmeschutz zum Einsatz. Die Vorgaben des Brandschutzes erfüllte die Holthausen Bedachungen GmbH durch Brandwände, die 30 cm über die Bedachung ragen und komplett „nicht brennbar“ ausgeführt wurden. Wir verraten, warum die Sanierung ein „Überraschungsei“ war.

Im Barbaraviertel, nördlich der Neusser City gelegen, befindet sich eine der Wohnanlagen der GWG Neuss. Zahlreiche Dachgeschosswohnungen erhalten neue Loggien, die vorhandenen Gauben werden teilweise umgebaut sowie die gemeinsamen Gebäudeabschlusswände auf den Grundstücksgrenzen aus Brandschutzgründen 30 cm über die Dachfläche geführt.

Die Aufsparrendämmung wird wärmebrückenfrei oberhalb der Luftdichtheitsebene in Nut-und-Feder-Technik verlegt.

Im Zuge der Ertüchtigung wird die unzureichende Zwischensparrendämmung ausgebaut, durch eine bauphysikalisch besonders günstige Aufsparrendämmung ersetzt und die Dächer werden neu gedeckt. Die Sanierungsarbeiten werden in 2021 abgeschlossen sein. Die GWG Neuss beauftragte das Architekturbüro Gartmann Architekten aus Kaarst mit der Sanierungsplanung in fünf Bauabschnitten. Für die Dacharbeiten beauftragte die Genossenschaft das Dachdeckerunternehmen Manfred Holthausen Bedachungen GmbH aus Mönchengladbach.

Die Dachsanierungsmaßnahmen in den einzelnen Bauabschnitten werden hausweise durchgeführt. Nach dem Abnehmen der alten Dachdeckung wurden die Gebäudeabschlusswände aufgemauert und mit einer Betonkrone gesichert. Die Höhe der Aufmauerung der Brandwände berücksichtigt dabei die neuen Höhen des Dachaufbaus, die durch den Einbau der Aufsparrendämmung entstehen.

Nach den bauaufsichtlichen Vorgaben sind Brandwände 30 cm über die Bedachung zu führen, um das Übergreifen eines Brands auf die benachbarten Dächer zu verhindern. Zum Einsatz kamen selbstverständlich nicht brennbare Baustoffe. Die Bekleidung der Brandwände erfolgte durch die Dachdecker in Zinkblech.

Abbruch von oben nach unten

Die alte Dachdeckung sowie die Traglattung wurden von oben nach unten entfernt. Den Dachstuhl sicherten die Dachdecker umgehend mit einer behelfsdeckungsfähigen Dampfbremse. Sie dient auch plan direkt über den Sparren verlegt als Luftsperre. Die Modernisierungsdampfbremse mit einem sd-Wert von 2 m wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke gilt als Behelfsdeckung und stellt so bis zur Dacheindeckung den vorübergehenden Wetterschutz sicher. Zu ihrer Lagesicherung tackerten die Dachdecker die Bahn im überdeckten Bahnenrand auf den Sparren an.

Der geringe sd-Wert von 2 m ist bauphysikalisch besonders günstig, da er durch Umkehrdiffusion auch das Austrocknen der Dachkonstruktion zur Rauminnenseite ermöglicht.

Unterströmungssichere Verarbeitung

Für die spätere Lagesicherung der Aufsparrendämmung durch die Konterlattung mit Systemschrauben markierten die Dachdecker die Sparrenmitte auf der Dampfbremse.

Horst Pavel

Den kompletten Beitrag lesen Sie in DDH 06.2021.

zuletzt editiert am 08.04.2021