Harald Goost, Geschäftsführer von BP – Bierbaum-Proenen
Harald Goost ist Geschäftsführer von BP – Bierbaum-Proenen. Er leitet das Kölner Familienunternehmen in siebter Generation. (Quelle: BP - Bierbaum-Proenen)

Nachhaltigkeit 4. May 2022 Aus Tradition nachhaltig: Berufsbekleidungshersteller BP stellt Nachhaltigkeitsbericht vor 

Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen wurde jüngst in einer Studie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als Positivbeispiel genannt. Ziel der Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist die Verbesserung der sozialen und ökologischen Bedingungen in der weltweiten Textilproduktion.

„Eine Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit ist generationenübergreifendes Denken“, sagt Harald Goost, Geschäftsführer vom Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen. Gegründet 1788, ist BP inzwischen in siebter Generation in Familienhand – und entwickelt Workwear und Schutzkleidung für Industrie, Handwerk, Pflege, den Medizinbereich, die Gastronomie sowie die Lebensmittelindustrie. „Wir schaffen nachhaltige Werte für die Menschen, die mit uns zusammenarbeiten, stehen für faire Arbeitsbedingungen und gehen verantwortungsvoll mit den Ressourcen der Umwelt um“, schildert Goost. Diese Ansätze sind auch im Nachhaltigkeitsbericht verankert, dessen fünfte Auflage BP jetzt veröffentlicht hat.

„Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmens-DNA. Sie entsteht durch Langfristigkeit. All unsere Ansätze und Maßnahmen sind auf lange Sicht ausgelegt“, schildert Goost. Jedoch stellt Berufsbekleidung unter dem Aspekt Nachhaltigkeit ein schwieriges Produkt dar: Der Preisdruck ist hoch, die Lieferketten sind lang. „Je nach Beschaffungskette umrundet Bekleidung im Extremfall zwei Mal den Globus, bis sie beim Träger ankommt.“

Vermeiden, reduzieren, recyceln

Wie gelingt unter diesen Bedingungen eine soziale und ökologisch verantwortungsvolle Produktion? Einer der Ansätze von BP: vermeiden, reduzieren, recyceln. Auf das Vermeiden, den sparsamen Einsatz wertvoller Ressourcen, legt BP besonderen Wert. Für die Ressourcenschonung ist die Qualität der Kleidung elementar wichtig, denn so müssen sich Kunden nicht jedes Jahr neue Produkte kaufen, so BP.

Den Ressourcenverbrauch, der sich nicht vermeiden lässt, reduziert BP, indem Produkte so wenig Strecke wie möglich zurücklegen, Frachtkapazitäten ausgenutzt und möglichst wenig und umweltschonende Verpackungen verwendet werden. Lässt sich der Ressourcenverbrauch nicht reduzieren, setzt BP recycelte Stoffe ein.

Sprechfähig durch Dritte

Ein weiterer Ansatz, an dem BP festhält, ist der regelmäßige Austausch mit Stakeholdern. Dadurch gewinnt das Unternehmen immer wieder neue Impulse – und wird sprechfähig: „Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn man glaubwürdig ist. Und glaubwürdig ist nur, wer sich über die Kommunikation Dritter Gehör verschafft. Dazu kooperieren wir in verschiedenen Bündnissen und Initiativen.“ So arbeiten die Kölner seit fünf Jahren gemeinsam mit Fairtrade am Rohstoffmodell für Baumwolle und sind Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien.

In Fragen der sozialen Nachhaltigkeit arbeitet BP seit 2010 mit der Fair-Wear-Foundation (FWF) zusammen, einer unabhängigen Multi-Stakeholder-Initiative, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der internationalen Bekleidungsindustrie einsetzt. Die FWF-Standards gelten als die höchsten in der Branche. BP wurde in 2021 zum achten Mal in Folge als „Fair Wear Leader“ ausgezeichnet.

Außerdem setzt BP auf langjährige Zusammenarbeit mit Zulieferbetrieben, die sozial- und umweltverträglich produzieren. Dabei basieren alle BP-Lieferantenbeziehungen auf dem Code of Conduct. Der Verhaltenskodex beschreibt die Sorgfaltspflichten in Bezug auf Sozial- und Umweltstandards sowie generelle Aspekte einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit, wie etwa den Ausschluss von Korruption.

Eins der nächsten BP-Nachhaltigkeitsziele ist die CO2-Neutralität aller Produkte bis 2030. „Bis wir vollumfängliche Kenntnis über die anfallenden Treibhaus-Emissionen haben, sparen wir dort CO2 ein, wo es geht, etwa durch den Einsatz von Solarenergie bei unseren Produktionspartnern“, erklärt Goost.

zuletzt editiert am 04.05.2022