Auf dem Bild ist eine Handwerksmesse zu sehen, bei der Kinder und Jugendliche konzentriert an Workshops teilnehmen. Ein Erwachsener beaufsichtigt die Aktivitäten. Im Hintergrund sind Informationsstände und das Logo "Das Handwerk" erkennbar.
Die Workshops für die Klimahäuser etwa waren im Handumdrehen ausgebucht. (Quelle: www.wirdachdecker.de)

News 2024-07-05T13:21:47.624Z IdeenExpo 2024 - Dachgärten to go gefragt wie warme Semmeln

Nach neun Tagen Messe in Hannover ziehen die Dachdecker in Niedersachsen eine positive Bilanz. Auch das Handwerk insgesamt meint: Der Plan ist aufgegangen.

Das waren neun sehr anspruchsvolle Tage. Nach der IdeenExpo 2024 in Hannover werten die Protagonisten aus Industrie und Handwerk nun ihre Auftritte aus. Der der Dachdecker in Niedersachsen ist offensichtlich nach Plan gelaufen, denn: „Wir sind sehr zufrieden. Als Handwerker betreiben wir aktiv Klima- und Umweltschutz. Für diese Themen konnten wir sensibilisieren“, zog Heiner Lüpkemann, Jugendbeauftragter des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Niedersachsen-Bremen (LIV), noch vor Ort ein erstes Fazit. Lüpkemann war einer der ehrenamtlichen Betreuer am Stand der Dachdecker Halle 9. Der war Teil eines Gesamtauftritts der Mintberufe im Handwerk.

Aktuelle Themen als Erlebnis vermittelt

Weit über 500 Dachgärten to go, gut 200 Klimahäuser, fast 1.200 Kranfahrten, mehr als 1000 Besucher am Stand – das sind blanke Zahlen, die den Erfolg der Dachdecker als Teil des Handwerksauftritts zur IdeenExpo verdeutlichen, aber auch eine Ahnung von dem geben, was da täglich an den Ständen und im Außengelände los war. Die Workshops für die Klimahäuser etwa waren im Handumdrehen ausgebucht. Diese Workshops waren übergreifenden Charakters, heißt: Die jungen Leute lernten anhand eines Projekts, dem Kilmahaus, gleich mehrere Gewerke des Handwerks kennen, etwa die Dachdecker und das Elektrohandwerk. Zugleich befassten sie sich auf spielerische Weise mit dem aktuell Themenblock Klima- und Umweltschutz sowie Energiewende.

„Die Dachdecker und das Handwerk im Gesamten sind wesentlicher Player der Energiewende“, erklärt Dr. Frank Biermann, Hauptgeschäftsführer des LIV. Am Stand in Halle 9 bekam dieser Satz konkrete Formen. Für einen Dachgarten to go, auf dem die jungen Menschen später ihre Kresse ziehen konnten, mussten sie teilweise anstehen. So interessant waren die Handwerksthemen. Und selbst die Kleinen unter den Besuchermassen kamen auf ihre Kosten: Die Pixi-Bücher „Ich habe einen Freund, der ist Dachdecker“ und die Dachdecker-Malbücher waren der Renner unter den Minis, wie es vom LIV heißt.

Zwei Personen von hinten, die Jacken mit Klimaschutz-Slogans tragen, verkörpern die Teilnahme an einer Umweltschutzdemonstration.
Dachdecker waren auf der Expo ein Blickfang (Quelle: www.wirdachdecker.de)

Über 4000 folgten dem Motto der Dachdecker

Wissen transportiert sich prima über Abenteuer und Erlebnis. Zumindest ein Stück Abenteuer stand hinter Halle 9 im Außengelände: der Kran der Firma Böcker. Womit sonst Dachdecker sozusagen immer oben auf sind – eines ihrer Mottos, ließen sich in neun Tagen mehr als 4000 Menschen in luftige Höhen über 30 Meter heben. Ein echter Höhepunkt manch eines IdeenExpo-Besuches. Selbst der Präsident der Handwerkskammer Hannover, Thomas Gehre, lies sich von Kranführer Mirco Wald auf den „Kranarm nehmen“.

Es war viel los, bei den Dachdeckern. Unter dem Pavillon neben dem Kran ließen sich kleine und große Leute Airbrush-Tattoos auf die Unterarme bringen. Andere deckten um die Wette ein Dach ein, und in Halle 9 ließen sich zwei Staatssekretäre in Vertretung des Ministers für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Olaf Lies, anhand des Klimahauses die Themen des Handwerks erklären.  Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Christian Meyer, legte Hand an sein persönliches Klimahaus. Die Botschaft war klar: Ohne das Handwerk keine Energiewende.

Eine Person montiert ein Miniaturmodell eines Hauses mit einem Solarpanel, wobei ein Teil des Modells in den Händen gehalten wird.
Quelle: www.wirdachdecker.de

Die IdeenExpo war aus Sicht der Dachdecker ein absoluter Erfolg. Der kommt nicht von irgendwo. Denn hinter dem Zusammenspiel des Handwerks steckte eine klare Strategie: „Wenn Kammern und Verbände ihre Kräfte auf der IdeenExpo durch einen Gemeinschaftsstand bündeln, dann ist das der richtige Schritt. Denn bei der IdeenExpo handelt es sich gerade nicht um eine regionale Berufsorientierungsmesse, sondern um die Gelegenheit, gleichzeitig mit allen, auch industriellen Anbietern aufzutreten und damit den Schüler/Innen zu zeigen, dass nicht nur die Industrie sondern auch das Handwerk eine spannende Berufsalternative ist. Nur, wenn man die Chance nutzt, wird man wahrgenommen“, analysiert Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen in Hannover.

Eine mit Sicherheitsausrüstung ausgestattete Person macht sich bereit, mit einem Kran in die Höhe befördert zu werden, um eine Aussicht aus der Vogelperspektive zu genießen.
Quelle: www.wirdachdecker.de

Die branchenübergreifende Zusammenarbeit im Handwerk ist auch abseits der IdeenExpo gängige Praxis. So haben die Fachverbände des Dachdecker- und des Elektrohandwerks in Niedersachsen-Bremen einen Kooperationsvertrag geschlossen. „Die Aufgaben der Energiewende sind nur durch die Bündelung der Kompetenzen zu meistern“, ist sich der LIV-Geschäftsführer sicher. Die IdeenExpo 2024 war also auch ein Ort klarer Botschaften.

zuletzt editiert am 22. Juli 2024