Event: Unterdeckbahnen, Gründächer und Bauphysik waren die Themen beim MTB-Adventure in Willingen. Das sportliche Event für Dachdecker war wieder ein Erfolg — „es hat an nichts gefehlt". Klaus Siepenkort
Für die Teilnehmer des 6. MTB-Adventure der Kölner Rudolf Müller Mediengruppe waren es wieder zwei ereignisreiche Tage. Bei interessanten Vorträgen von Experten ihres Faches, dem Gewerke übergreifenden Austausch unter Kollegen und sportlichem Funfact waren sich am Ende alle einig: Es hat sich wieder einmal gelohnt!

Gutes Feedback von bekannten Gesichtern
Erfreulich viele Wiederholer aber auch neue Teilnehmer erlebten das dreidimensionale Networking-Event - und das Wetter spielte zum Glück auch mit: Regen beim Bildungsprogramm, Bikewetter beim Kurbeln über schmale Sauerlandpfade und knackige Trails. „Es war eine informative, kurzweilige Fachtagung und eine tolle MTB-Tour. Ich habe wieder neue Kontakte zu Kollegen und Experten geknüpft und bin auch nächstes Jahr wieder dabei“, so das Feedback des Sachverständigen Klempner- und Dachdeckermeisters Guido Runden. „Es hat an nichts gefehlt. Wieder mal eine sehr gute Veranstaltung. Auch ich bin im nächsten Jahr wieder dabei“, schrieb Jürgen Schlemmer, Inhaber der "Eifeler Dachprofis" aus Blankenheim-Ripsdorf in sein Feedback-Formular. Das alles im wahrsten Sinne rund lief, dafür sorgte das Orga-Team mit Annette Büchel (RM-Bauen), Brigitte Latsch (DDH), die durch die Veranstaltung führte, und Klaus Siepenkort vom KlempnerMagazin. Unterstützt wurde das MTB-Adventure in diesem Jahr von der Firma Dörken. Das Unternehmen aus Herdecke an der Ruhr stellt Schutzmembranen für den Einsatz rund ums Haus her. Hierzu zählen beispielsweise Funktionsschichten gegen Wind und Feuchtigkeit, zur Bauwerksabdichtung oder zur Flachdachentwässerung.

Alterung durch Luftströme
Nikolas Steffens, Dachdeckermeister und Gebietsverkaufsleiter bei Dörken nahm in seinem Vortrag „Mission XX – Die Entdeckung der Langlebigkeit“ das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. Trotz Bestehen des normativen Alterungsverfahrens (EN 13859-1) verliere eine Vielzahl von Unterdeckbahnen nach nur wenigen Jahren im Einsatz ihre Funktion. Somit spiegele das normative Alterungsverfahren nicht die reale Alterung in der Praxis wider, gab Steffens zu bedenken. In eigenen Forschungsarbeiten kam Dörken zu der Erkenntnis, dass die Luftbewegung unter und über der UDB zu vorschnellen Alterung führt. Eine neue Formel für die einzelnen Komponenten bei der Herstellung von Unterdeckbahnen und bei Dörken werde den Alterungsprozess erheblich verlangsamen. Dies habe ein spezielles Thermo-Oxidations-Verfahren über einen Zeitraum von 60 Wochen sichergestellt, informierte Nikolas Steffens sicher.

Nicht selbsttragenden Mauerabdeckungen
Mit dem Klimawandel und den zunehmenden Starkwindereignissen häufen sich die Sturmschäden, was in den zuständigen Gremien des ZVSHK und ZVDH immer wieder zu Diskussionen führte. Um das Problemfeld Mauerabdeckung anzugehen, hat der ZVDH den „Arbeitskreis Mauerabdeckung (AKM)“ ins Leben gerufen in dem auch der ZVSHK seine Expertise mit einbringt. Dieser erfasste im Rahmen einer Online-Umfrage Daten von Fachbetrieben und Sachverständigen zur Ausgangslage der gängigen Mauerabdeckungssysteme, deren Befestigung und Montage. Die Technischen Referenten Jan Redecker (ZVDH) und Michael Kober (ZVSHK) berichteten über Ergebnisse und erste Schlussfolgerungen zur Umfrage. So wurden insgesamt 711 Fragebögen ausgefüllt – bemerkenswert: 662 Teilnehmer aus angeschlossenen Innungen des ZVDH und 49 aus dem ZVSHK. Überraschend war, das in der Umfrage zu bekannten Sturmschäden die in der Klempnertechnik typischen „Nicht selbsttragenden Mauerabdeckungen“ schlechter abschnitten als die industriellen „Selbsttragenden Mauerabdeckungen“. In der laufenden Diskussion wurden vielfach Unsicherheiten bezüglich vereinzelt geforderter statischer Nachweise deutlich. Hier gaben Michael Kober und Jan Redecker Entwarnung: Die Frage „Mussten Sie für eine Mauerabdeckung schon einmal einen Standsicherheitsnachweis / statische Berechnung vorlegen?“ beantworteten immerhin 88 Prozent der Teilnehmer mit nein. „Das bedeutet, es ist an der Zeit Lösungen zu erarbeiten, aber Zeit genug, die Erkenntnisse der Umfrage und Beratungen des Expertengremiums in praktikable Ausführungshinweise- und Fachregeln zu wandeln. Die Umfrage diente als Kickoff zur Lösung des ständig auftretenden Problems“, waren sich die beiden Referenten einig.

In geführten Touren durchs Willinger Upland
In weiteren Referaten ging es um Bauphysik, Zusatzmaßnahmen unter Metalldeckungen und Dachbegrünung auf Metalldächern, über die wir noch ausführlich in der nächsten Ausgabe berichten werden. Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen des Mountainbikens. Nach dem Frühstück wurden die Schuhe geschnürt und die Bikes konfiguriert. Dann ging es in der geführten Tour bei grauem Bikerwetter ins Willinger Upland. Tourguide, Navigator und Hotelchef Michael Behle sorgte für die abwechslungsreiche Streckenführung im schönen Sauerland und achtete darauf, dass niemand verloren geht. Wenn auch erschöpft, dafür mit zufriedenem Ausdruck, kamen alle wohlbehalten im Hotel an. Der gesellige Abend, begleitet von einem reichhaltigen Buffet, wurde genutzt, um sich der vollbrachten Leistungen zu erfreuen und sich unter Kollegen und Freunden auszutauschen. Und der nächste Termin steht schon fest: SAVE THE DATE:

Der nächste MTB-Adventure findet statt von 6. bis 8. September 2023