Leiterhaken
Unser aktuelles DDH Dachwissen liefert kompakte Infos zu Reparaturarbeiten am Steildach. (Quelle: DDH)

Dachwissen 7. August 2023 Hammer, Säge, Leiter

DDH Dachwissen: Die gängigen Werkzeuge für kleine Reparaturen sind bekannt. Doch wie sieht es mit den Leiter-Anforderungen aus, und welche Sicherheitshaken sind geprüft? Unser aktuelles DDH Dachwissen „Reparaturen am Steildach“ erläutert, was Dachdecker wissen müssen.

Oft sind es ähnliche Details, die dem Steildach zu schaffen machen: Zum Beispiel kaputte Formziegel als Folge von Sturmschäden. Der Großteil der Steildachschäden sind bauphysikalisch verursachte Mängel, die durch mangelnde Luftzirkulation unterhalb der Ziegel stattfinden oder Tauwasserausfälle im Bauwerk. Bei solchen Befunden geht meist kein Weg an einer Dachsanierung vorbei. Die gängigen Werkzeuge sind:

Sicherungsgeschirr, Latthammer, Säge, Metallscheren, Tacker, Pappmesser und Rakel für Klebebänder.

Idealerweise sollte die Reparatur bei trockenem Wetter durchgeführt werden, um die Haftung der Materialien zu gewährleisten und ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Wenn der Schaden lokalisiert ist, packt der Mitarbeiter meist die Leiter aus und geht ans Werk. Bei Leitereinsätzen muss der Dachdecker allerdings vorab einige Grundsätze beachten:

Hinweise zu Anlegeleitern

  • Bevor eine Leiter als Arbeitsplatz oder als Zugang zu hochgelegenen Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt werden soll, ist im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln, ob der Einsatz einer Leiter erforderlich oder nicht ein anderes Arbeitsmittel für diese Tätigkeit sicherer ist.
  • Der Einsatz von Leitern ist auf Arbeiten mit geringer Gefährdung und geringer Dauer der Verwendung zu beschränken.
  • Bauliche Gegebenheiten, die nicht veränderbar sind, können ebenfalls zum Einsatz von Leitern führen.
  • Als Verkehrsweg möglichst Anlegeleitern mit Stufen, Standfußverbreiterung und Holmverlängerungen verwenden. Der Auf- und Abstieg von der Leiter wird ohne das seitliche Übersteigen sicherer.

Zeiten und Maße beachten

Grundsätzlich muss der Unternehmer folgende rechtliche Grundsätze beachten:

Bei Bauarbeiten darf der Mitarbeiter:

  • bei einer Standhöhe von mehr als 2,00 m nicht länger als 2 Stunden je Arbeitsschicht arbeiten.
  • Das Gewicht des mitzuführenden Werkzeugs und Materials darf 10 kg nicht überschreiten.
  • Die Windangriffsfläche von mitgeführten Gegenständen darf nicht mehr als 1 m² betragen.
  • Für zeitweilige Arbeiten ist eine maximale Standhöhe von 5,00 m zulässig.

Undichtigkeit lokalisieren 

Bei alten, porösen Unterspann-/Deckbahnen empfiehlt es sich, diese punktuell zu flicken. Dabei ist es wichtig, das neue Material so zu wählen, dass es zur alten Bahn passt und rundherum angeklebt werden kann. Dabei immer beachten: Unterspannbahnen gelten als Winddichtheitsebene und sollten deswegen untereinander verklebt sein. 

Vereinzelt kann es durch mechanische Einflüsse oder Witterungseinflüsse zu defekten Schiefersteinen oder Faserzementplatten kommen. Um das Eindringen von Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion zu vermeiden, ist ein schneller Austausch der defekten Steine oder Platten notwendig. Für den schnellen und fachgerechten Austausch in genagelten oder geklammerten Flächen haben sich Schieferreparaturhaken seit Jahrzehnten bewährt.

Sicherheitsdachhaken werden wie folgt unterschieden: Typ A: nur für Zugkräfte der Falllinie geprüft – der Anwender muss sich unterhalb des Dachhakens befinden. Typ B: können Zugkräfte aufnehmen, die in Richtung der Falllinie, entgegen der Fallrichtung oder in Querrichtung wirken. Dachdecker können sich so bis um First, im Ortgangbereich und auf der anderen Dachseite bewegen.

Wenn Formsteine mechanisch mit dem Dach verbunden werden, ist generell bei Reparaturen darauf zu achten, dass die richtigen Befestigungsmittel passend zum Untergrund gewählt werden.

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zuletzt editiert am 07.08.2023