ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk
ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk: „Es waren anspruchsvolle Verhandlungen. Um so erfreulicher, dass es in der dritten Runde zu einem Kompromiss kam." (Quelle: Gulio Coscia)

Markt 2023-10-16T07:52:39.544Z Neuer Mindestlohn im Dachdeckerhandwerk: Tarifpartner einigen sich

Mindestlohn: Die tariflichen Mindestlöhne im Dachdeckerhandwerk steigen ab 2024 an.

Die tariflichen Mindestlöhne im Dachdeckerhandwerk steigen ab 2024 an. Zuletzt waren die Mindestlöhne 2022 erhöht worden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation waren sich die Tarifparteien einig, auch den im Dachdeckerhandwerk geltenden Mindestlohn anzupassen. Verhandelt wurde der Branchenmindestlohn vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) mit seinem Sozialpartner, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Das Ergebnis wurde nun fristgerecht von beiden Parteien angenommen. Die Allgemeinverbindlichkeit für den TV Mindestlohn wurde beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) beantragt.

Höhe des neuen Dachdecker-Mindestlohns

Die Mindestlöhne betragen für ungelernte Arbeitnehmer:innen – Mindestlohn 1

  • ab dem 1. Januar 2024: 13,90 Euro
  • ab dem 1. Januar 2025: 14,35 Euro

Als ungelernt werden diejenigen bezeichnet, die überwiegend Hilfs- und Vorbereitungstätigkeiten ausführen. Dazu gehören das Anreichen von Materialien sowie das Ein- und Ausräumen sowie das Reinigen von Baustellen.

Die Mindestlöhne betragen für gelernte Arbeitnehmer:innen (Gesellinen und Gesellen) – Mindestlohn 2

  • ab dem 1. Januar 2024: 15,60 Euro
  • ab dem 1. Januar 2025: 16,00 Euro

Darunter fallen all diejenigen, die überwiegend fachlich qualifizierte Arbeiten des Dachdeckerhandwerks ausführen. Das bedeutet konkret: Sie können den Gesellenbrief im Dachdeckerhandwerk, Zimmerer- oder Klempnerhandwerk vorweisen oder einen Berufsabschluss, der diesem gleichgestellt ist.

Kommentar ZVDH-Präsident Bollwerk

ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk zeigt sich insgesamt mit den Verhandlungen zufrieden. „Auch wenn wir zum Teil kontrovers diskutiert haben, waren wir uns doch einig, für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Grundlage für ein auskömmliches Einkommen zu schaffen. Denn ohne die geballte Kraft des gesamten Dachdeckerhandwerks kann die Energiewende nicht gebaut werden. Und dass im Dachdeckerhandwerk wie überall ein Fachkräftemangel herrscht, ist auch kein Geheimwissen, daher sind gute Konditionen unabdingbar. Dennoch sollte im Blick behalten werden, dass wir von kleinen Handwerksbetrieben sprechen – im Schnitt mit 5,5 Mitarbeitenden –, die auch unter hohen Material- und Energiekosten leiden. Trotzdem bin ich froh, dass wir nun gemeinsam mit unserem Tarifpartner eine Lösung gefunden haben.“

zuletzt editiert am 16. Oktober 2023