Rund 25 Betriebsinhaber tauschten für das zweitägige Chefseminar den Chefsessel mit dem Platz auf der Achalm.
Rund 25 Betriebsinhaber tauschten für das zweitägige Chefseminar den Chefsessel mit dem Platz auf der Achalm. (Quelle: Dachdeckerhandwerk Baden-Württemberg)

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8. March 2023 | Teilen auf:

Reine Chefsache auf der Alm

Seminar für Betriebsinhaber des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg fand großen Zuspruch

Gleich zwei Tage lang tauschten Betriebsinhaber und Führungskräfte von Dachdecker-Betrieben des Landesinnungsverbands Baden-Württemberg ihren Chefsessel mit einem Platz auf der Alm. Genauer gesagt im Hotel Achalm in Reutlingen. Am 2. Und 3. Februar 2023 ging es um Nachhaltigkeit, Gefahrstoffe, die aktuelle Rechtsprechung, Zukunftstrends und die Optimierung von Betriebsabläufen.

Ein volles Programm, das am ersten Seminartag mit der Vorstellung einer ifeu-Studie (Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg) startete. Tobias Backhaus von den ENKE-Werken und Philip Witte vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH zeigten Möglichkeiten und Chancen für eine Kreislaufwirtschaft angesichts der zukünftig zu erwartende Dämmstoffabfallmengen auf.

Dazu gehöre auch die ökologische Bewertung der vorhandenen und möglichen künftigen Entsorgungswege. Maßgeblich für eine (Wieder-)Verwertung sei die Qualität der Dämmstoffabfälle. Dies sei nur möglich mit einer reibungslos agieren Akteurskette von den Herstellern über die Verarbeiter und den Rückbau bis zur Verwertung der Dämmstoffe. Aufgezeigt wurden auch die möglichen Konsequenzen für die Einbauweise der Dämmstoffe im Steil- und Flachdachbereich.

Tobias Backhaus von den ENKE-Werken informierte über den Dämmstoffmarkt heute und in der Zukunft.
Tobias Backhaus von den ENKE-Werken informierte über den Dämmstoffmarkt heute und in der Zukunft. (Quelle: Dachdeckerhandwerk Baden-Württemberg)

Schon jetzt kristallisiere sich heraus, dass dies nicht zu einem Bürokratieabbau führen werde. Hierzu seien nur das geltende Abfallrecht, bestehende und zu erwartende Normen und Verordnungen zum Rückbau und deren Dokumentation sowie eine entsprechende Zertifizierung der beteiligten Betriebe zu nennen.

Die Fragen, ob ein Belassen der alten Dämmstoffe im und am Dach nicht eine Alternative sei sowie die Steuerungswirkung von Umweltkennzeichnungen wurden ausführlich diskutiert.

Zum Tagesabschluss gingen die Referenten noch auf die Themen Gefahrstoffe, Gewerbeabfall und die REACH-Verordnung des Umwelt-Bundesamts beim Umgang mit Gefahrgütern und Dämmstoffen ein.

Um die aktuelle Rechtsprechung ging es bei Rechtsanwältin Petra Jantzen.
Um die aktuelle Rechtsprechung ging es bei Rechtsanwältin Petra Jantzen. (Quelle: Dachdeckerhandwerk Baden-Württemberg)

Am zweiten Tag des Chef-Seminars war der Schwerpunkt zunächst die aktuelle Rechtsprechung im Bau-, Vergabe-, Wettbewerbs- und Arbeitsrecht. Vorgestellt wurde diese ganz und gar nicht „trockene“ Materie von Petra Jantzen, Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht in der Kanzlei Schick und Schaudt, Stuttgart.

Den Abschluss des zweitägigen Seminars übernahm ZVDH-Vizepräsident Michael Zimmermann mit Ein- und Ausblicken zu den aktuellen Entwicklungen und Trends im Dachdeckerhandwerk. Dazu ergänzte er die neuen fachlichen Kenntnisse und Anwendungen und stellte erfolgreiche unternehmerische Praktiken, auch zur optimalen Projektplanung und deren Umsetzung vor.

Die Teilnehmer an diesem Chef-Seminar waren sich abschließend einig, dass die beiden Tage auf der Achalm durchaus dafür gesorgt haben, den Sinn für Weit- und Vorausblick zu schärfen.

zuletzt editiert am 15.03.2023