Mayen: Mitte August trafen sich 99 Dachdecker- und 15 Klempnermeisterschüler zur Semestereröffnung am Bundesbildungszentrum (BBZ) in Mayen. Die Reise zum Meister wurde von Grußworten prominenter Gäste begleitet, die selbst einmal am BBZ die Schulbank gedrückt hatten und heute als Vorbilder zurückkehrten.
In der gut gefüllten Aula begrüßte BBZ-Geschäftsführer Rolf Fuhrmann die 114 Teilnehmerinnen. Unter den Ehrengästen fanden sich bekannte Gesichter wie der Vizepräsident des ZVDH, Jan Voges, Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid, der Bürgermeister und BBW-Dozent Bernhard Mauel, sowie Johannes Lauer, der Landesinnungsmeister von Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit Geschäftsführer Andreas Unger. Auch der Vorsitzende des Meisterprüfungsausschusses der Handwerkskammer Koblenz für das Dachdeckerhandwerk, Artur Wierschem, und der stellvertretende Vorsitzende für das Klempnerhandwerk, Reiner Bachenberg, ließen es sich nicht nehmen, den neuen Meisterschülerinnen und Meisterschülern persönlich Erfolg zu wünschen.
Oberbürgermeister Dirk Meid eröffnete die Runde der Grußworte und sprach den angehenden Meistern Mut zu: „Deutschland braucht Sie. Sie haben eine Karriere gewählt, die nicht nur Zukunft hat, sondern auch die Zukunft mitgestaltet. Mayen als Bildungsstandort wird Sie dabei unterstützen, Ihre Ziele zu erreichen.“ Michael Devesa von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Koblenz ergänzte: „Bleiben Sie neugierig und wissbegierig. In etwa neun Monaten sehen wir uns wieder – dann werden Sie auf das Erreichte stolz sein.“

Die kommenden Monate: Eine prägende Zeit
Artur Wierschem erinnerte daran, dass ihm noch heute ehemalige Teilnehmer mitteilten, dass die neun Monate Lernzeit durchaus zu den schönsten ihres Lebens gezählt hätten. „Die Nervosität und Anspannung, die Sie jetzt spüren, werden schnell der Motivation weichen. Sie haben bereits den ersten, mutigen Schritt getan, sich für die Meisterprüfung vorzubereiten. Doch nun gilt es, die nächste wichtige Veränderung vorzunehmen: Denken Sie wie ein Unternehmer, nicht nur wie ein Arbeitnehmer. Ihre aktive Mitarbeit und Ihre Bereitschaft zur Veränderung werden entscheidend sein.“
Alexandra Birk-Märker, Schulleiterin der Carl-Burger-Schule, der Berufsschule in Mayen, mit der das BBZ in der Ausbildung kooperiert, teilte ihre eigenen Erfahrungen aus der handwerklichen Ausbildung und machte deutlich: „Sie haben eine kluge Wahl getroffen. Keine KI wird jemals das ersetzen können, was Sie als Dachdeckermeister oder Klempnermeisterin leisten. Ihr Handwerk ist unersetzlich und von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft. Bleiben Sie positiv und halten Sie durch.“

Mut zur Veränderung und zur Vision
Zum Abschluss wandte sich ZVDH-Vizepräsident Jan Voges an die zukünftigen Meisterinnen und Meister und berichtete offen von seinem eigenen Start vor rund 20 Jahren am BBZ Mayen: „Damals hätte ich nie gedacht, dass ich einmal Unternehmer und Teil der Berufsorganisation werden würde – aber das Leben hält oft Überraschungen bereit. Wichtig ist, dass Sie ein Ziel haben. Dieses Ziel gibt Ihnen eine Richtung, in die Sie hineinwachsen können. Verändern Sie sich, auch wenn Ihr Umfeld, das nicht immer versteht. Es erfordert Mut, Neues zu wagen, aber genau das macht den Unterschied. Es sind die Visionäre, die Phantasten, die die Welt verändern.“