Bei der Flachdachsanierung hieß es für die Dachdeckerei Muermann zunächst Kies umschichten. In Teilabschnitten wurde die Fläche dann mit druckfesten PU-Dämmplatten gedämmt und mit FPO-Dachbahnen abgedichtet.
Mit dem Flachdachsanierungskonzept 2020 in einer Wohnsiedlung der 1960er-Jahre deckte die Kamener Dachdeckerei Muermann GmbH bereits zum dritten Mal zwei Mehrfamilienhäuser neu ein. Die Siedlung war in Konsequenz der wachsenden Industriegesellschaft in Kamen-Mitte an der Straße „Im Dahl“ entstanden. Dem Bauherrn, der Kamener Otto Scherff GmbH & Co. KG für Wohnungsbau, waren bei der Sanierung eine wirtschaftliche und nachhaltige Ausführung wichtig.
Infolge der wachsenden Industriegesellschaft sind im Kamen der 1960er-Jahre innerstädtische Wohnsiedlungen wie das Projekt „Im Dahl“ entstanden. Charakteristisch für die Wohnanlage sind vier- und sechsgeschossige Wohnblöcke – rechteckig, schnörkellos und mit Flachdach.
Gebäude erzählen Dachgeschichte
Gedeckt wurden die Neubauten in den 1960er-Jahre von der schon damals in Kamen etablierten Bedachungsfirma Muermann. Wie zu dieser Zeit üblich, dichteten sie die Flachdächer mit einem Heißbitumenanstrich ab und brachten abschließend zum Schutz vor Witterungseinflüssen eine Kiesschicht auf. Im Jahr 1926 gründete der Großvater des heutigen Seniorchefs Ulrich Muermann in der Kamener Nordstraße sein Gewerbe. Mit der Dachdeckerei des Vaters in der Edisonstraße ging dieses 1966 in die zweite Generation über und fand seine Fortsetzung in der heutigen Dachdeckerei Muermann GmbH, die in dritter Generation von Ulrich Muermann zusammen mit Sohn Jan geführt wird, Dachdeckermeister in vierter Generation. Im sechsstelligen Bereich hat das moderne Familienunternehmen mit langer Tradition schon unzählige Dächer in Kamen und Umgebung sowie darüber hinaus bundesweit abgedichtet und isoliert.
Drei Lebenszyklen mitbegleitet
Auch bei der ersten energetischen Sanierung der beiden Kamener Mehrfamilienhäuser „Im Dahl“ im Jahr 1998 war der Familienbetrieb wieder involviert: Die von ihm in den 1960er-Jahren aufgebrachte Bitumenabdichtung verblieb auf dem Dach, eine erweiterte EPS-Dämmung wurde zusätzlich eingebaut und mit einer hochwertigen PVC-P Kunststoffbahn abgedichtet. Zum Schutz der Dachflächen vor Witterungseinflüssen wurde abschließend erneut eine Kiesschicht aufgebracht. Über 20 Jahre später ergab eine Analyse der Kiesdächer, dass sie alterungsbedingt ausgelaugt und versprödet waren. Als Gebäudeeigentümer entschloss sich die Otto Scherff GmbH & Co. KG zu einer Sanierung ihrer Liegenschaft. Dabei sollten die Dächer gleichzeitig durch eine zusätzliche Wärmedämmung energetisch ertüchtigt werden. 2020 erhielt die Dachdeckerei Muermann für die Ausführung an den ihr bereits „vertrauten“ Wohngebäuden den Auftrag.
Druckfest gedämmt
Bei dieser Dachsanierung der „dritten Generation“ wurde die bestehende Dachkonstruktion bis zum Heißbitumenabstrich zurückgebaut und der Kies nach bauseitiger Lagerung wieder verwendet. Das Dach wurde entsprechend des Sanierungskonzeptes (nach ENV 1187, DIN 18234) mit Mapei-Roofing-Systemprodukten neu aufgebaut.
Brigitte Wagner-Rolle, Khalid Bachiri
Den kompletten Beitrag lesen Sie in DDH 06. 2021