München: Auf 180.000 Quadratmetern zeigten 2.469 Aussteller auf der Intersolar 2023 Produkte und Lösungen rund um das Thema Solartechnik. Dachdecker Michael Zimmermann diskutierte mit anderen Handwerkern über seine Erfahrungen mit PV.
Über 106.000 Besucher aus 166 Ländern besuchten die Messe Intersolar in München. Das Umdenken bezüglich der Energiegewinnung und -versorgung nimmt immer größeren Raum im täglichen Leben ein. Es findet ein grundlegender Wandel statt.
Ein Titel, vier Messen
The smarter E teilte steht als Überbegriff für vier Einzelmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM Power Europe. Die Aussteller sowie die Redner auf den Foren und Neben-Veranstaltungen zeigten Innovationen, Geschäftsmodelle und Trends rund um die erneuerbare Energiewirtschaft und der Elektromobilität. Lösungen für die intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – beispielsweise für Kombinationsmöglichkeiten von Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpen und E-Mobilität, sowie deren Integration in ein intelligentes Stromnetz standen im Fokus.
Auf dem Intersolar-Forum 2023 berichteten Unternehmer von ihren Erfahrungen im Bereich Solar. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnologischen Handwerke (ZVEH) und dem ZVDH statt. Prominenter Referent war Michael Zimmermann.

Drei Handwerker, ein Ziel
Andreas Bruske, Geschäftsführender Gesellschafter der ad fontes Lüneburg GmbH, gründete sein Unternehmen bereits 1987. Seit dieser Zeit bereits stattet er Häuser mit individuell angepasster Technik aus. Photovoltaik und Solarthermie sollten kombiniert werden. „Die Sonne beschenkt uns mit Energie im Überfluss —nutzen wir sie! Es geht nicht um irgendein Konjunkturprogramm, wir müssen unseren Nachkommen die Zukunft sichern“, erklärte Bruske auch Mitglied des Bundesverbands Solarwirtschaft - auf dem Forum der Intersolar. Matthias Sondheimer, Geschäftsführer der Hesselbarth Gebäude- und Energietechnik GmbH und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbands Bayerisches Elektrohandwerk, und Dachdeckermeister Michael Zimmermann, Vizepräsident des ZVDH, plädierten ebenfalls für die Ausweitung des Solargeschäftes.
Klare Forderungen an die Politik
Zimmermann stellte aus Sicht der Dachdecker klar: „Wir sollten aus den Schäden der Vergangenheit lernen, wir müssen uns die Dächer erst anschauen. Es nicht nachhaltig, halb kaputte Dächer mit Photovoltaik zu bestücken“. Kooperationen seien vor 20 Jahren nicht denkbar gewesen, es habe zu viel Futterneid gegeben. Heute gebe es dafür keinen Grund mehr. „Am Ende brauchen wir Jeden für die Energiewende, der sich an die Regeln hält. Die Dachsanierung aber ist die Spielwiese des Dachdeckers“, erklärte Zimmermann. Wenn aber das Handwerk das Nadelöhr der Energiewende sei, dann müsse auch die Politik reagieren.
Im Gegensatz zu 2011 hat sich das Geschäftsmodell geändert. Damals gab es hohe Einspeisevergütungen, damals regierte die Gier. Heute ist die PV-Anlage kein reines Anlageprojekt. Es habe einen Wandel vom Investitionsprojekt zum lokalen Energieträger gegeben, so Matthias Sondheimer. Wichtiger Stellenwert sei heute nicht mehr nur die Amortisation, sondern die Überlegung wie viel kann ich selbst verbrauchen und was tue ich für die Umwelt. Andreas Bruske: „Photovoltaik ist die Demokratisierung der Energiegewinnung! Energie ist ein Menschenrecht und die Sonne scheint für jeden“.
Rekordzahlen 2023
Über 2.000 Teilnehmende aus aller Welt waren 2023 auf der Messe mit dabei. The smarter E Europe 2023 war damit die bislang größte und internationalste Veranstaltung ihrer Geschichte und hat so die Weichen für eine erneuerbare Energieversorgung rund um die Uhr gestellt. Der nächste Termin steht bereits fest: Vom 19. bis 21. Juni 2024 kehrt Europas größte energiewirtschaftliche Plattform in die Münchner Messehallen zurück.


