Unternehmenspräsentation online: Die Website ist das digitale Aushängeschild des Dachdeckerbetriebs. Übersichtliche Navigation, verständliche Texte und aussagekräftige Fotos überzeugen potenzielle Kunden. Wir beschreiben, was Sie beachten müssen.
Christian Jahn
Wenn Sie nur wenige grundlegende Tipps zur Optimierung von Navigation, Texten und Fotos auf der Unternehmenswebsite Ihres Dachdeckerbetriebs befolgen, erhöhen Sie die Chancen auf einen guten Platz in den Google-Suchergebnissen. Und auch Ihre Kunden werden es Ihnen danken, denn sie finden auf der Website schneller das, was sie suchen.
Das Thema Website-Optimierung ist sehr umfangreich. Deshalb geht der vorliegende Beitrag ausschließlich auf die drei genannten, direkt auf der Website sichtbaren Bereiche Navigation, Texte und Fotos ein. Wer mehr über die technischen Hintergründe wissen will und das sehr wichtige Thema des sogenannten Responsive Design, das die einwandfreie Darstellung der Website gleichermaßen auf dem Computer-Bildschirm und auf dem Smartphone-Display gewährleistet, der findet „Weiterführende Infos“ in der Infobox.
Übersichtliche Navigation
Eine gute Navigation stellt sicher, dass sich Besucher direkt auf den ersten Blick auf einer Website zurechtfinden. Sie sollte zumindest drei Elemente umfassen: das Hauptmenü, die Suchfunktion sowie die sogenannte Brotkrumen-Navigation.
Hauptmenü
Traditionell steht das Hauptmenü oben im Kopf der Website. Damit es seinen Zweck als „Wegweiser“ erfüllen kann, sollte es überschaubar bleiben und nicht unnötig viele Menüpunkte haben. Website-Entwickler empfehlen sieben (plus/minus zwei).
Welche Menüpunkte sollen es aber sein? Stellen Sie sich hierzu die Frage: Welche Dienstleistungen bietet mein Betrieb Besuchern meiner Website bzw. potenziellen Kunden an?
Die Anzahl der Dienstleistungen wird die Zahl sieben für die Menüpunkte womöglich übersteigen. Also müssen Sie überlegen, welche Dienstleistungen Sie bündeln können zu nur einem Menüpunkt – der Punkt „Steildach“ zum Beispiel fasst dann alle Dienstleistungen am Steildach zusammen, egal ob Neueindeckung oder Sanierung, egal ob mit Schiefer, Betondachsteinen oder Tonziegeln.
Nachdem Sie Ihr Dienstleistungsangebot auf diese Weise strukturiert und daraus die Menüpunkte abgeleitet haben, lohnt es sich, noch einmal den Blick aus einer anderen Perspektive auf diesen ersten Entwurf des Hauptmenüs zu werfen. Stellen Sie sich die Frage: Wie will ich mich mit meinem Betrieb am Markt positionieren, um mich vom Wettbewerb abzuheben – als Allrounder oder als Spezialist? Die Antwort auf diese Fragen kann sein, dass Sie noch einmal mehrere Menüpunkte zu einem zusammenfassen. Oder aber andersherum: Sie beschließen, die Dienstleistung „Solardach“ nicht unter dem Menüpunkt Flachdach zu verstecken, sondern richten dafür einen eigenen Menüpunkt ein.
Das Brainstorming lohnt sich. Am Ende steht ein übersichtliches Hauptmenü mit wenigen, aussagekräftigen Menüpunkten.
Suchfunktion
Ein weiteres Element der Navigation ist die Suchfunktion bzw. das Suchfeld, meist oben rechts auf der Website angeordnet. Ein Besucher kann dort beliebigen Begriff bzw. beliebiges Thema eingeben, zum Beispiel den Begriff „Dachfenster“.
Die Suchfunktion stellt sicher, dass ein Besucher wirklich jede Information auf Ihrer Website findet – eben auch die, zu der es keinen eigenen Menüpunkt im Hauptmenü gibt.
Breadcrumb-Navigation
Und als letztes Element der Navigation sei Ihnen noch die sogenannte „Breadcrumb-Navigation“ oder zu Deutsch „Brotkrümel-Navigation“ ans Herz gelegt. Ähnlich wie eine Spur aus Brotkrümeln im berühmten Märchen der Gebrüder Grimm – daher der Name – zeigt die Breadcrumb-Navigation dem Besucher immer genau an, wo, also auf welcher Unterseite der Website er sich gerade befindet und über welche Unterseiten er den Weg zurück auf die Startseite oder Homepage Ihrer Website findet.
Die Breadcrumb-Navigation ist eine Zeile, die sich gewöhnlich oben auf der Website, unterhalb des Hauptmenüs . Sie ist so ähnlich aufgebaut wie der Ablagepfad für eine Datei auf dem Computer, also zum Beispiel „Homepage > Steildach > Neueindeckung > Betondachstein“.
Gute Texte, gut geschrieben
Jetzt müssen noch die Texte für die Unterseiten der Website geschrieben werden. Auch hier lohnen sich vorab ein paar Überlegungen: Die weltweit wichtigste Suchmaschine Google erfasst genau, mit welchen Begriffen Menschen in Ihrer Region täglich nach Dienstleistungen von Dachdeckerbetrieben suchen. Entsprechend listet Google diejenigen Dachdeckerbetriebe ganz oben auf den besten Plätzen der Suchergebnisseiten auf, deren Websites am genauesten diesen Begriffen bzw. Suchanfragen entsprechen.
Nachdem Sie beim Strukturieren Ihrer Website und der Menüpunkte des Hauptmenüs bereits die Dienstleistungen und Themen bestimmt haben, mit denen Sie sich gegenüber Kunden präsentieren wollen, überlegen Sie jetzt einmal andersherum, mit welchen Begriffen und Anfragen potenzielle Kunden wohl bei Google nach Ihnen und Ihren Dienstleistungen suchen. Gehen Sie Dienstleistung für Dienstleistung bzw. Thema für Thema durch und erstellen Sie für jede Dienstleistung bzw. jedes Thema eine Liste von möglichen Suchanfragen – die Liste sollte sowohl einzelne Begriffe bzw. Worte enthalten, wie zum Beispiel „Steildach“ oder „Photovoltaik“, als auch ganze mögliche Such-Phrasen, wie zum Beispiel „Dachdecker Dämmung Dachstuhl Cottbus“. Alle diese Ideen für Suchanfragen können Sie bequem in einer Excel-Liste notieren, die Sie in der Folgezeit beständig verfeinern.
Keywords oder Schlüsselwörter
Die Excel-Liste ist der Grundstock Ihrer Liste mit sogenannten Keywords, also zu Deutsch Schlüsselwörtern, und enthält mit den einzelnen Begriffen sogenannte Shorttail-Keywords und mit den Such-Phrasen sogenannte Longtail-Keywords. Es ist wichtig, dass die Liste beides enthält.
Mit dem Keyword-Planer, einem Tool, das Ihnen Google Ads online zur Verfügung stellt, können Sie jetzt recherchieren, wie häufig Menschen Ihre Keywords bei Google eingeben und damit nach Dachdecker-Dienstleistungen suchen. Mit diesen quantitativen Daten ordnen Sie Ihre Liste noch einmal in Keywords, mit/nach denen häufig gesucht wird, und solche, mit/nach denen selten gesucht wird.
Wenn es jetzt ans Schreiben der Texte für die Unterseiten Ihrer Website geht, streuen Sie Ihre Keywords immer wieder ein – in die Überschrift, in den Haupttext, in die Zwischenüberschriften und in die Bildunterschriften. Machen Sie das in gesunden Maßen und nur dort, wo es Ihnen sinnvoll erscheint. Es soll kein künstlich mit Keywords vollgestopfter Text entstehen. Der Text soll weiterhin natürlich und gut lesbar sein.
Insgesamt ist das Thema Keyword-Recherche sehr umfangreich und kann hier nur angerissen werden. Mehr dazu finden Sie in der Infobox „Weiterführende Infos“.
Einfache, korrekte Sprache
Ansonsten sollten die Texte in gut verständlicher Sprache geschrieben sein, denn die Leser sind Kunden und in der Regel keine Fachleute. Also: Verwenden Sie Fachbegriffe da, wo es unbedingt nötig ist. Und erklären Sie diese Fachbegriffe möglichst mit zwei, drei Worten.
Eigentlich selbstverständlich: Die Texte müssen der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung entsprechen.
Längere Texte sollten in Absätze unterteilt werden. Zwischenüberschriften markieren, wo inhaltlich ein neuer Absatz beginnt. Formulieren Sie die Zwischenüberschriften kurz und knackig. Es müssen keine vollständigen Sätze sein (zum Beispiel „Technik“ oder „Solardach vom Fachmann installiert“). Nach Möglichkeit sollten Zwischenüberschriften nicht länger als eine Textzeile sein.
Wichtig für die gute Platzierung in den Suchergebnissen bei Google ist auch, dass es auf jeder Unterseite Ihrer Website eine klare Hierarchie gibt zwischen der Hauptüberschrift, der der Überschriftentyp H1 zugewiesen wird, und den Zwischenüberschriften, denen die Überschriftentypen H2 bis H6 zugewiesen werden. Diese Hierarchie wird im Content Management System bzw. im sogenannten Seitenquelltext festgelegt (sprechen Sie Ihren Mitarbeiter an, der Ihre Unternehmenswebsite pflegt – er weiß Bescheid).
Fotos als Blickfang
Fotos vermitteln dem Besucher schnell, um was es auf einer Website geht. Suchen Sie deshalb passende Fotos für die Homepage und die einzelnen Unterseiten Ihrer Website aus – für die Unterseite zu Dienstleistungen im Bereich Steildach könnte das die Aufnahme eines Mitarbeiters beim Arbeiten auf dem Dach sein.
Fotos erhöhen allerdings auch die Datenmenge enorm, und die Website wird dann langsamer im Browser geladen und auf dem Computer-Bildschirm dargestellt.
Da Google Websites unter anderem nach ihrer Ladegeschwindigkeit bewertet und rankt, sollten Sie Fotos für Ihre Website in einem der Dateiformate JPG, PNG, GIF, SVG oder WebP auswählen und die Dateigröße außerdem komprimieren.
Für das Komprimieren stehen zahlreiche kostenfreie Online-Tools zur Verfügung – unter anderem Compressor für JPG, PNG, GIF, SVG und WebP (https://compressor.io), TinyPNG für PNG, JPG und WebP (https://tinypng.com) oder Optimizilla für jeweils 20 JPG- oder PNG-Dateien gleichzeitig (https://imagecompressor.com/de).
- Navigation, https://blog.xeit.ch/2020/12/10-ux-tipps-fur-eine-gute-website-navigation/
- Navigation, https://t3n.de/news/perfekte-website-navigation-1066327/
- Website-Optimierung, https://www.seo-kueche.de/ratgeber/webseite-fuer-suchmaschinen-optimieren/
- Startleitfaden zur Suchmaschinenoptimierung (SEO), https://developers.google.com/search/docs/fundamentals/seo-starter-guide?hl=de
- Keyword-Recherche, https://blog.hubspot.de/marketing/keyword-recherche
- Foto-Optimierung, https://www.webdesign-journal.de/bilder-optimieren-web/