Messerückschau: Vier Tage lang war Köln Zentrum des Dachdecker-, Zimmerer- und Klempnerhandwerks. Startups und ihre Angebote kompensierten das Fehlen vieler renommierter Hersteller. Dafür zeigten die Zunftschwestern, was Frauen auf dem Bau bewegen können.
Die Messe bildete nur zum Teil das große Spektrum des Dachdecker- und Zimmererhandwerks ab. Ob es nur an Corona oder auch an anderen Dingen lag — fest steht: Das Angebot an Dach- und Holzprodukten war dennoch groß. Besonders im Steildachbereich fehlten leider die meisten großen Player der Branche. 20.000 Besucher kamen an den vier Messetagen nach Köln.

Corona doch noch präsent
Für viele Besucher und Stammgäste war es schon ungewöhnlich: Im Hochsommer eine DACH+HOLZ Messe zu besuchen. An den zahlreichen Masken zeigte sich auch, dass ein Teil der Besucher lieber auf Nummer sicher ging und sich auf der Messe mit Mundschutz bewegte.


Solar-Lösungen sind Chefsache
Für viel Interesse sorgte eine Live-Vorführung am Stand von Meyer Burger, präsentiert von DDM Pascale Wiesen. Der Hersteller zeigte, wie die dachintegrierten Solarziegel installiert werden. Die verschiebbaren Module fungieren als Tritthalter und ermöglichen es, dass der Dachdecker die Module betreten kann. Das Produkt ist ab Mitte nächsten Jahres lieferbar.
Ennogie präsentierte sein „All-Dach-Solarsystem“ als Ganzdachlösung für PV. Die Solarmodule sind auf einer Metallkonstruktion verschraubt, die Verbindungen können, nach eigenen Aussagen, auch von Dachdeckern angeschlossen werden. Für Dachdecker und Klempner interessant sind die Befestigungssysteme für Solarmodule von Sflex. Die Modulhalter haben höhenverstellbare Dachhaken für besonders schmale Systemen.

Passend dazu hielt ZVDH-Präsident Michael Zimmermann einen engagierten Vortrag, warum sich Dachdecker den Solarmarkt nicht entgehen lassen sollten. „Die Politik setzt auf die Energiewende mit erneuerbaren Energien, das ist eine Riesenchance für uns Dachdecker. Und wenn Sie das im Unternehmen ernst nehmen, sollte das auf jeden Fall Chefsache sein“, so der Dachdeckermeister.

Bitumenbahnen-Schneider spart Zeit
Startups zeigten in Halle 6 Maschinen oder Apps, die den Unternehmen die Arbeit erleichtern. Für die Praxis ist ein Bitumenbahnen-Schneider, entwickelt von Dachdecker Tobias Büttgen. Der Flat Roof Fox nimmt Dachdeckern die oft langwierige Schneidearbeit auf den Flachdächern fast vollständig ab. Wiederkehrende Schneidevorgänge können, laut Hersteller, in wenigen Schritten eingestellt und automatisiert werden. Ganze Streifen sind von Dachdeckern innerhalb von Sekunden zugeschnitten. Der Schneider ist auch für Dachdecker-Schulen interessant. Alle Infos unter: www.rooffox.de.
Wie Dachdecker ihre Projekte besser in den Griff bekommen, zeigte zum Beispiel Lukas Büdenbender mit seiner App wirbauen.digital.de.
Den Startup-Award gewann Haidl aus Passau für das innovative Regenfallrohr.
Frauen im Handwerk war ein Schwerpunkt des Forums. DDH Redakteurin Brigitte Latsch diskutierte mit Sabrina Simon, Melanie Oppermann, Jessica Weuthen und Stefanie Ludewig, warum Frauen auf den Bau gehören und welche Möglichkeiten die sozialen Medien bieten, Frauen öffentlichkeitswirksam zu stärken.
André Büschkes wiedergewählt
André Büschkes bleibt für drei weitere Jahre ZVDH-Vizepräsident. Büschkes wurde in der im Rahmen der DACH+HOLZ International stattfindenden Delegiertenversammlung mit 84 Prozent wiedergewählt.

Nächster Termin im März
Der Termin für die nächste DACH+HOLZ International steht bereits. Die Messe wird wieder im Winter stattfinden und zwar vom 05. bis 08. März 2024. Wir sehen uns in Stuttgart.
Zum Abschlussbericht der GHM.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in DDH 09.2021

