Nachhaltigkeit schreiben sich viele Unternehmen auf die Fahne. Manche können es kaum noch hören. Dennoch gibt es immer mehr Dachdecker, die das Thema ernst nehmen. Unser Themenfeld zeigt, was Sie konkret tun können und welche Angebote einfach umzusetzen sind.
Das Thema Nachhaltigkeit gibt es schon lange, und vielen Menschen hängt es zum Hals heraus. Jahrelang haben große Konzerne wie RWE, Primark oder Shell versucht, unter dem Deckmantel des Greenwashings PR-Maßnahmen zu platzieren, um im besseren Licht dazustehen. Doch mittlerweile gibt es durchaus ein ernsthaftes Bemühen, Emmissionen zu vermeiden. Unternehmen nehmen das Thema ernst und produzieren nachhaltiger. Auch die Baubranche ist in die Kritik geraten. Zu langsam, zu umweltschädlich lauten die Vorwürfe.
Wohl noch nie stand eine neue Bundesregierung vor größeren Herausforderungen in Bezug auf Klimaschutz. Und es zeigt sich bereits jetzt. Es wird schwierig sein, ehrgeizige Ziele und Maßnahmen bei Wirtschaft und Industrie einzufordern und umzusetzen, dass ein wirklicher Wechsel in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelingt.
Das Dachdeckerhandwerk hat zum Glück eine große Produktvielfalt. Solar und Gründachsysteme erfahren eine Renaissance und bieten den Unternehmern noch mehr Möglichkeiten, ihre Kompetenz in Sachen Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Viele Hersteller setzen auf Systemprodukte, das soll dem Dachdecker die Entscheidung bei der Auswahl leicht machen. Dennoch sollten gerade mittlere bis große Dachdeckerbetriebe darüber nachdenken, wie und wo sie neue, alternative Produkte einsetzen und Leistungsverzeichnisse anpassen. Denn Standardlösungen interessieren nicht jeden Bauherrn, der sich zunehmend auch für das Thema Nachhaltigkeit interessiert. Ob Gründach mit Lavaboden, Solar oder Dämmstoffe aus Biomasse - die ökologische Vielfalt ist gegeben.
Seit gut einem halben Jahr gibt es beim ZVDH den Ausschuss Nachhaltigkeit. Ausschuss-Mitglied Martin Weihsweiler ist sich sicher: "Wir wollen die Betriebe dazu animieren, einen Selbstcheck durchzuführen, damit jeder selber prüfen kann, inwieweit Klimaschutz, Ressourcenschutz, Regionalität, soziales Zusammenleben, Aus- und Weiterbildung, ökonomische Stabilität und nicht zuletzt Innovationsfähigkeit gegeben sind. Das braucht Zeit, lohnt sich aber", ist sich Dachdeckermeister Weihsweiler sicher.
Dachdecker auf die neue Welt einstellen
Dabei spielt die Förderung eine große Rolle. Der Dachdecker muss nicht alle Möglichkeiten kennen, er sollte aber grundsätzlich informiert sein und wissen, dass Bauherrn von großen Fördertöpfen profitieren, sogar bei Maßnahmen die Gründach und Solar parallel finanzieren.
Zeit nehmen können Sie sich auch beim neuen Online-Themenfeld "Nachhaltigkeit". Auf www.ddh.de/nachhaltigkeit finden Sie Produkte, Themen und Dachdecker, die das Label Nachhaltigkeit tatsächlich mit Leben füllen.
Mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie vollführt Velux bis 2030 eine nachhaltige Transformation seiner Geschäftsabläufe, Produkte und Lösungen, bis 2030 möchte der Hersteller ein klimaneutrales Unternehmen werden. Unter anderem sollen die Produkte anders entwickelt und verpackt sowie der CO2-Verbrauch der Lieferkette reduziert werden. „Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zusammenarbeiten, um das Ziel von 1,5°C zu erreichen. Nur wenn die Unternehmen beginnen, intensiv und strukturiert mit ihren Wertschöpfungsketten zusammenzuarbeiten, werden wir den notwendigen Wandel schaffen“, so Geschäftsführer Jacob Madsen.
Mit dem Lastenfahrrad zum Kunden
DDM Jörg Ewald geht diesen Weg schon länger. Früher war der Dachdeckermeister aus dem Raum Hannover noch ein Exot, als er vor Jahren schon seine Kunden mit dem Lastenfahrrad besuchte. In letzter Zeit nutzen mehr Menschen das Fahrrad und einige Handwerker entdecken, dass Sie in engen Gassen durchaus agiler und schneller Platz finden, vorausgesetzt, sie müssen nicht schwere Ladung transportieren. Ein Blickfang sind die Lastenfahrräder in jedem Fall und man hat gleich einen guten Einstieg bei potenziellen Neukunden.
In welchem Bereich sind die CO2-Emissionen noch besonders hoch, und wo besteht das größte Einsparpotenzial? Hier liegen die Deutschen mit ihrer Einschätzung in den zentralen Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft weit neben den tatsächlichen Fakten. Eine Umfrage liefert erstaunliche Ergebnisse.
Ziel: Klimafreundlich produzierte Baustoffe
Der Staat kann durch eine nachhaltige öffentliche Beschaffung Emissionen reduzieren und so Unternehmen unterstützen: In einer neuen Studie zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft, dass CO2-Emissionen in Höhe des jährlichen innerdeutschen Flugverkehrs eingespart werden könnten, wenn der Staat bei seinen Aufträgen zu 30 Prozent klimafreundlich produzierte Baustoffe einsetzen würde.
Um Klimaschutzziele nachweislich erreichen zu können, müssen Einsparungen künftig mess- und steuerbar werden. Das gilt insbesondere für die Baubranche. Ökobilanzen als wissenschaftlich fundierte Datenbasis kommen hier eine besondere Rolle zu. Ein Symposium des Instituts Bauen und Umwelt (IBU) diskutierte dazu aktuelle und künftige Entwicklungen, Details in unserem neuen Themenfeld.
Außerdem im neuen Themenfeld:
Die Nachhaltigkeitsoffensive des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg und Interviews mit weiteren Dachdeckern, die nachhaltige Produkte einsetzen. Klicken Sie sich rein: www.ddh.de/nachhaltigkeit .