Flachdachfenster bringen natürliches Tageslicht und frische Luft ins Gebäude. (Quelle: Essertec by Soprema)

Flachdach 2025-09-10T12:16:39.708Z Der richtige Kranz

Tageslichtsysteme: Anschlusshöhen bei Tageslichtsystemen im Flachdach mit Holzbohlen zu generieren, birgt ein hohes Fehlerpotenzial. Zu den elementaren Punkten bei der Planung von Oberlichtern gehört die Wahl des passenden Aufsetzkranzes. Hier gilt es, nicht an der falschen Stelle zu sparen, sondern klug zu entscheiden, um Arbeitsaufwände zu sparen und spätere Bauschäden zu vermeiden.

Vereinfacht ausgedrückt, setzen sich Flachdachfenster und Lichtkuppeln aus einem Aufsetzkranz und der Verglasung zusammen, ergänzt um Zubehör wie Öffner, Verschattung etc. Jede Kombinationsvariante hat ihre Berechtigung: Ist eine besonders gute Isolierung gewünscht oder wird, zum Beispiel in Hallen, nicht bzw. sehr wenig geheizt? Befinden sich Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit im Gebäude? Wie, womit und in welcher Stärke wird das Dach gedämmt?

Gutes Glas, mäßiger Rahmen

Bei der Verglasung leuchtet es schnell ein: Je hochwertiger und stärker die Verglasung, desto besser die Dämmwirkung. Bei den Aufsetzkränzen sieht es anders aus: Hier wird immer wieder noch mit Lösungen gearbeitet, die auf den ersten Blick günstiger erscheinen, aber letztendlich für den Eigentümer bzw. Nutzer des Gebäudes sogar nachteilig sind. „Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Aufsetzkranzes sind: Höhe, Wärmedämmung und Optik“, erläutert Sven Salzmann, Standortleiter bei Essertec, deutscher Hersteller von Oberlichtern und Rauchabzügen, Teil der Soprema Gruppe. Somit finden die Dachdecker hier Fachwissen zur korrekten Anbindung an die Dachabdichtung und damit die Voraussetzungen für sichere Komplettaufbauten auf dem Flachdach.

Höhe und Dämmung richtig dimensionieren

Aufsetzkränze stehen in verschiedenen Höhen zur Verfügung. Denn die Flachdachrichtlinie legt für Lichtkuppeln und Flachdachfenster eine Anschlusshöhe von mindestens 15 Zentimetern über dem Dachbelag fest. Je nach Abdichtungsaufbau, Dämmung und eventueller Auflast wie Kies oder Begrünung ergeben sich unterschiedliche Höhen. Um hier den höheren Aufsetzkranz einzusparen, wird immer noch auf die Methode zurückgegriffen, einen niedrigeren Aufsetzkranz auf Holzbohlen zu montieren – eine Lösung, die nur vermeintlich günstiger ist. Denn insgesamt sind die Arbeitsaufwände höher, die Energieeffizienz ist niedriger, und vor allem besteht die Gefahr erheblicher Bauschäden. Warum? In der Variante mit Holzbohlen müssen diese zunächst genau im richtigen Maß zugesägt werden. Es folgt ein komplizierter Abdichtungsanschluss, denn die Dampfsperre muss aufwendig, aus der Waagerechten kommend, senkrecht an der Dämmung und Holzbohle entlang hochgeführt werden. Wird hier nicht sorgsam gearbeitet, ist es sehr wahrscheinlich, dass Holz mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt und sogar schimmelt. Außerdem entsteht an der engen Stelle zwischen Holz und Fußflansch eine Wärmebrücke, die sich nachteilig auf die Energieeffizienz auswirkt. Schon allein deshalb bietet sich diese Lösung höchstens für ungeheizte Gebäude an.

Sicher mit hohem Kranz

Ein Aufsetzkranz in passender Höhe birgt keines dieser Risiken. Der Einbau und der Anschluss an die Abdichtung gehen schneller und sind sicher: Wenn der Kranz auf dem Untergrund steht, wird die Dampfsperre waagerecht unter der Dämmung bis auf den Fußflansch verlegt. Das verursacht wenig Aufwände, und vor allem hat man in kürzester Zeit ein regensicheres Dach mit temporärer Behelfsabdichtung. Auch in Sachen Energieeffizienz profitieren Eigentümer und Bewohner. Ohne Wärmeverluste können erhebliche Kosten gespart werden. „Wir empfehlen, je nach gefordertem U-Wert einen Aufsetzkranz mit integrierter Wärmedämmung einzusetzen“, sagt Sven Salzmann. Die Stärke der Dämmung kann dabei variieren. So lassen sich Dämmvorgaben sicher einhalten.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in DDH 09. 2025.

Ein technischer Querschnitt zeigt die Wärmedämmung eines Daches mit detaillierten Schichten und Materialien.
Ebenfalls als Ausnahme von der 15-cm-Regelung möglich: Bei bituminöser Abdichtung kann auf dem Fußflansch des Aufsetzkranzes eine Holzbohle eingesetzt werden, die den Aufsetzkranz mindestens 5 cm aus der wasserführenden Ebene bringt. Hier entsteht jedoch eine Wärmebrücke an der schmalen Verbindung zwischen Flansch und Holz. Außerdem ist die Verlegung der Dampfsperre kompliziert und fehleranfällig. Es besteht ein hohes Risiko von Bauschäden. (Quelle: Essertec by Soprema)
Ein technischer Querschnitt einer Dachkonstruktion mit detaillierter Darstellung der Isolierung und Struktur.
Eine Ausnahme von der 15-cm-Regelung ist die materialhomogene Verschweißung von PVC-Aufsetzkränzen mit PVC-Abdichtungsbahnen am Fußflansch; das Hochführen der Dachbahn entfällt dann. Bei der Verarbeitung von Holzbohlen bleiben die komplizierte und fehleranfällige Verlegung und Anbindung der Dampfsperre. (Quelle: Essertec by Soprema)
Ein technischer Querschnitt eines Wandaufbaus mit Isolierung und Schichten.
Dagegen einfach und sicher: Der Aufbau mit einem Aufsetzkranz in passender Höhe. Bei diesem Stahl-Aufsetzkranz ist die Dämmung in den Kranz integriert. Die Dampfsperre bleibt unterhalb der Dämmung, die Abdichtung wird direkt am Kranz hochgezogen. (Quelle: Essertec by Soprema)
Ein detaillierter Querschnitt eines Flachdachaufbaus mit verschiedenen Schichten zur Isolierung und Abdichtung.
Quelle: Essertec by Soprema
zuletzt editiert am 10. September 2025