Tageslichtsysteme: Anschlusshöhen bei Tageslichtsystemen im Flachdach mit Holzbohlen zu generieren, birgt ein hohes Fehlerpotenzial. Zu den elementaren Punkten bei der Planung von Oberlichtern gehört die Wahl des passenden Aufsetzkranzes. Hier gilt es, nicht an der falschen Stelle zu sparen, sondern klug zu entscheiden, um Arbeitsaufwände zu sparen und spätere Bauschäden zu vermeiden.
Vereinfacht ausgedrückt, setzen sich Flachdachfenster und Lichtkuppeln aus einem Aufsetzkranz und der Verglasung zusammen, ergänzt um Zubehör wie Öffner, Verschattung etc. Jede Kombinationsvariante hat ihre Berechtigung: Ist eine besonders gute Isolierung gewünscht oder wird, zum Beispiel in Hallen, nicht bzw. sehr wenig geheizt? Befinden sich Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit im Gebäude? Wie, womit und in welcher Stärke wird das Dach gedämmt?
Gutes Glas, mäßiger Rahmen
Bei der Verglasung leuchtet es schnell ein: Je hochwertiger und stärker die Verglasung, desto besser die Dämmwirkung. Bei den Aufsetzkränzen sieht es anders aus: Hier wird immer wieder noch mit Lösungen gearbeitet, die auf den ersten Blick günstiger erscheinen, aber letztendlich für den Eigentümer bzw. Nutzer des Gebäudes sogar nachteilig sind. „Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Aufsetzkranzes sind: Höhe, Wärmedämmung und Optik“, erläutert Sven Salzmann, Standortleiter bei Essertec, deutscher Hersteller von Oberlichtern und Rauchabzügen, Teil der Soprema Gruppe. Somit finden die Dachdecker hier Fachwissen zur korrekten Anbindung an die Dachabdichtung und damit die Voraussetzungen für sichere Komplettaufbauten auf dem Flachdach.
Höhe und Dämmung richtig dimensionieren
Aufsetzkränze stehen in verschiedenen Höhen zur Verfügung. Denn die Flachdachrichtlinie legt für Lichtkuppeln und Flachdachfenster eine Anschlusshöhe von mindestens 15 Zentimetern über dem Dachbelag fest. Je nach Abdichtungsaufbau, Dämmung und eventueller Auflast wie Kies oder Begrünung ergeben sich unterschiedliche Höhen. Um hier den höheren Aufsetzkranz einzusparen, wird immer noch auf die Methode zurückgegriffen, einen niedrigeren Aufsetzkranz auf Holzbohlen zu montieren – eine Lösung, die nur vermeintlich günstiger ist. Denn insgesamt sind die Arbeitsaufwände höher, die Energieeffizienz ist niedriger, und vor allem besteht die Gefahr erheblicher Bauschäden. Warum? In der Variante mit Holzbohlen müssen diese zunächst genau im richtigen Maß zugesägt werden. Es folgt ein komplizierter Abdichtungsanschluss, denn die Dampfsperre muss aufwendig, aus der Waagerechten kommend, senkrecht an der Dämmung und Holzbohle entlang hochgeführt werden. Wird hier nicht sorgsam gearbeitet, ist es sehr wahrscheinlich, dass Holz mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt und sogar schimmelt. Außerdem entsteht an der engen Stelle zwischen Holz und Fußflansch eine Wärmebrücke, die sich nachteilig auf die Energieeffizienz auswirkt. Schon allein deshalb bietet sich diese Lösung höchstens für ungeheizte Gebäude an.
Sicher mit hohem Kranz
Ein Aufsetzkranz in passender Höhe birgt keines dieser Risiken. Der Einbau und der Anschluss an die Abdichtung gehen schneller und sind sicher: Wenn der Kranz auf dem Untergrund steht, wird die Dampfsperre waagerecht unter der Dämmung bis auf den Fußflansch verlegt. Das verursacht wenig Aufwände, und vor allem hat man in kürzester Zeit ein regensicheres Dach mit temporärer Behelfsabdichtung. Auch in Sachen Energieeffizienz profitieren Eigentümer und Bewohner. Ohne Wärmeverluste können erhebliche Kosten gespart werden. „Wir empfehlen, je nach gefordertem U-Wert einen Aufsetzkranz mit integrierter Wärmedämmung einzusetzen“, sagt Sven Salzmann. Die Stärke der Dämmung kann dabei variieren. So lassen sich Dämmvorgaben sicher einhalten.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in DDH 09. 2025.



